Fiskeren [03-tysklibretto-1.akt]

Hjalmar Borgstrøms opera Fiskeren (tysk, «Der Fischer») er i 3 akter og har libretto av komponisten.

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AKT 1

SCENE 1

Ragnhild:

Ich seh’ ihn nirgends, den mein Herz erkor.

O Sigurd, bin ich dir schon nichts mehr werth?

Doch, nein! Dort tritt er auf dem Pfad hervor.

Sigurd:

Sag, Ragnhild, ist dein Vater heimgekehrt?

Ragnhild:

Nein, noch ist er draussen auf dem Fang.

Doch wir erwarten ihn für bald zurück.

Was führt dich, liebe Sigurd, denn hierher?

Sigurd:

O Ragnhild, sagte es nicht schon mein Blick?

Erbitten möcht’ ich dich zum Breütchen mein.

Wenn du es nicht bereust?

Ragnhild:

Bereuen, bereuen? Nein!

Wie deine liebe kann mich nichts beglücken;

sie soll für immer mir das Leben schmücken.

Sigurd:

O komm, Geliebte, gehe mit mir fort, und hör’ mir zu,

Und lausch’ der Liebe Wort.

Karen: (von innen)

Ragnhild! Kommst du bald?

Ragnhild:

Die Mutter schielt; sie trägt allein des Hauses Sorgen.

Sigurd:           

Den Vater frag’ ich um sein Jawort morgen.

Ragnhild:       

Und ich erzähl’s der Mutter, sie ist so mild. (gehe)

Sigurd:

O Wonne! Vor den Augen zieht es flimmernd und färbt

das Leben rosig schimmernd.

SCENE 2

Erik:

Gut’n Abend!

Ich hörte dich von draussen sprechen.

Verzeih’ das Künheit, dich zu unterbrechen!

Du warst ja diesmal weg für lange Tage.

Ja ja, das leben bringt uns viele Plage.

Doch du hast deine Frau, die liebe gute,

Bei ihr wird‘s sicher bald dir wohl zu Muthe.

Jetzt aber möcht‘ ich, um es gleich zu sagen,

einmal geschäftlich dich zu sprechen wagen

Die zinsen sind zu zahlen heut, mein lieber,

Und sie zu holen, kam ich just herüber.

Thorbjörn:

Jawohl, ich bin dir hundert Thaler schuldig,

erhielt ich auch die Hälfte nur von dir.

Karen:

O lieber Erik, sei geduldig!

Der Fang misslang, und wir sind Nothsind wir.

Erik:

Aha! Ich soll mit Worten mich begnügen.

Hübsch sacht! Es lässt sich Erik nicht be trügen.

Als kluger Mann verlangt‘ ich in die Hand

Das Anrecht auf dein Haus als Unterpfand.

Ich bin Gebieter jetzt in Hause hier,

Und euer Wohl und Weh es steht bei mir.

Thorbjörn:

Du gier‘ger Wolf mit deiner hinterlist!

Ich will dir zeigen wer Gebieter ist.

Erik:

Halt! Ich wollte dir ja einen Vorschlag machen.

Hör‘ mir nur zu; du wirst schon fröhlich lachen.

Mein Freund, du wirst ja gleich so maasslos heftig.

Dein Griff ist wirklich etwas allzu kräftig.

Thorbjörn:

So sprich, und lasse dich nicht lange fragen.

Erik:

Den Vorschlag? Ja! Das ist nicht leicht zu sagen.

Wie war‘s doch gleich?

Mir kommt das Wort nicht in der Sinn.

Die einsamkeit will mir nicht mehr behagen,

Das leben geht so ohne Freude hin.

Und darum- dacht‘ ich- meint‘ ich-hm-verstehe?

Gebt eure Tochter, Ragnhild, mir zur Ehe!

Karen:

Was sagst du da? Gehst du auf‘s Freien aus?

Bei deinem Alter bringt‘s Verdruss in‘s Haus.

Erik:

Wie so, verdruss? Ei was! Wie ich dir sage:

Kommt Alter wohl bei Liebe je in Frage?

Ich weiss ja selbst, wie hübsch ich bin geschaffen,

Und wie die Mädchen alle nach mir gaffen.

Hab‘ auch die fünfzig Jahr ich hinter mir,

Ich denke, Reichtum ist des Mannes Zier.

Ihr denk doch etwa nicht mich zu verschmähen?

Ein solcher Mann! Da könnt Ihr lange spähen.

Thorbjörn:

Hör‘ Erik! Wenn wir dir nun Ragnhild geben?

Versorgst du uns für unser weites Leben?

Erik:

Vielleicht, wenn‘s geht.

Es wär‘ ja wohl zu machen wir wollen seh‘n;

Doch das sind spät‘re Sachen.

Thorbjörn:

Nein, nein! Du musst es heilig mir versprechen,

Und wehe dir! Wagst du dein Wort zu brechen.

Karen:

Wie kannst du dir das Unrecht nur verhehlen?

Sie hat das Recht den Mann sich selbst zu wählen.

Thorbjörn:

Ein junges Kind hat dazu nicht Geschick

der Eltern Rath, er schafft das sich‘re Glück.

Karen:

Hab‘ ichdenn hier nicht auch ein Wort zu sagen?

Und ich werd‘ niemals vergessen wagen,

Was meine Pflicht ist. Mir hat sie gestanden,

dass sie und Sigurd sich in Liebe fanden.

Erik:

Aha! Doch den werd‘ ich schon bald besiegen.

Thorbjörn:

Allein des Vaters Wille geht voran,

und spreche ich«Hier, diesen wird dein Mann»,

hat sie als meine Tochter sich zu fügen.

Karen:

Bedenkst du, Thorbjörn, auch, was ihrer harrt?

Der beiden Lebensglück wirst du zerstören.

Thorbjörn:

Solch‘ albernes Geschwätz mag ich nicht hören.

Ich weiss schon, was ich thu.

Karen:

So bleibst du hart.

Dann hast auch du die Schuld dafür zu tragen.

Thorbjörn:

Da werd ich schon und ohne viel zu fragen.

(an Erik)

Versprichst du die Versorgung uns jetzt laut,

Dann geb‘ ich Ragnhild dir sofort zur Braut.

Erik:

Nun gut! Du hast mein Wort.

Du bist versorgt auf Erden.

(bei seiten)

Wird das ein netter Schwiegervater werden.

Thorbjörn:

Ragnhild!

Ragnhild:

Ja!

Thorbjörn:    

Komm stracks mir hierher!

SCENE 4

Ragnhild:

Sei, herzlich, lieber Vater, mir willkommen!

Wie bin ich froh bei deiner Wiederkehr.

Bist du zur See, fühlt sich mein Herz beklommen;

hab‘ich dich hier, ist Freude rings umher.

Doch hab‘ich dich noch nie so ernst gesehen.

Du bist so seltsam heut.Was ist geschehen.

Thorbjörn:

Mein Ernst, o Kind, die Sorge ist‘s um dich,

es soll sich deine Zukunft froh gestalten.

Erwachsen bist du jetzt, dann dünkt es mich,

die Zeit ist da, hier Hochzeit bald zu halten.

Ragnhild:

O Vater! Ist das Schönste mir be schieden?

Thorbjörn:

Du meinst, de Ehe sei das Paradis hiernieden.

Uns ward das Glück: ein Mann ist dir gefunden

S’ist Erik hier; mit ihm wirst du verbunden.

Ragnhild:

Hast du für Erik mich bestimmt?

Thorbjörn:

Gewiss! Und diese Gunst des Schicksal nie vergiss!

Dir wird ein frohes Leben jetzt erspriessen.

Er bringt dir zu ein herrlich schönes Gut.

Und über dich Segen sich ergiessen.

Drum geb‘ ich ruhig diech in seine Hut.

Nun wird er seine Liebe dir betheuern.

Ragnhild:

Doch Vater!

Thorbjörn:

Im Herbste werdet ihr Hochzeit feiern.

SCENE 5

Erik:

Geliebte Ragnhild! Die freude macht mich beben.

Wie ist mir denn? Ich träume glaub‘ich schier?

Mit solchen Engelkind soll ich jetzt leben?

Zum Paradises wird diese Erde mir

giebst du mir einen Kuss?

Nein, nein! Erst später!

Du bist noch schüchtern, Kind.Wie hold sie glüht.

Und doch der wangen Roth wird zum verräther,

dass in dem Herzchen schon die Lieb‘ erblüht.

Jetzt geh‘ ich hin, dir ein Geschenk zu wählen,

und das soll etwas ausgesuchtes sein, 

das soll von meiner Liebe dir erzählen

und zeigen, wie sie ist echt und hold und rein.

Adieu, mein Schatz, mein Engel, mein Turteltäubchen!

Du siehst mich morgen wieder, ist‘s dir recht.

Leb wohl, mein Zneckerpupchen, mein Honigweibchen!

Auf wiederseh‘n süsser, kleiner Herzensdieb!

Ragnhild:

O Mutter! Hillf mir!!  Denke, wie ich leide.

Karen:

Mein Kind! Nur Gottes Hand giebt leid und Freude.

Wenn Sorge dir den Blick verhüllt, 

du Recht und Trost muss missen,

wenn dir die Seele Trübsal füllt,

so sollst du dieses wissen:

im Himmel wohnt ein Gott fürwahr,

er hilft das Kreuz dir tragen;

er schickt dir seine Engelschaar, 

will Noth dein Herz zernagen. 

Vertrau auf ihn, und in Geduld lass dich von ihm geleiten.

Er giebt Muth in seiner Huld und Heil für alle Zeiten.

Vertrau auf ihn, vertrau auf ihn!!!

Informasjon

(Objekt ID 154574)
Objekttype Originalverk
Originaltittel Fiskeren
Verktype Musikk
Publiseringsdato 31. des. 1899
Språk Norsk
Originalspråk Tysk
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